Kraniche und Zirkumzenitalbogen

Am Dienstag, den 17. Februar 2009 musste ich wegen einer Magen-Darm-Grippe leider das Haus hüten. Wirklich keine schöne Sache - aber man kann sich leider nicht alles im Leben aussuchen. Die ganze Zeit untätig im Bett liegen ist auch nicht ganz meine Sache, also fängt mensch an, ein wenig im Haus aufzuräumen. Gegen Mittag wollte ich eigentlich nur mal schnell den Müll vor die Tür bringen (zur Tonne natürlich!). Draußen schien die Sonne und da hörte ich es auch schon: lautes Vogelgekrächze - das konnten doch nur Kraniche sein! Aber wo waren die nur? Den Müll erstmal abgestellt und schnell wieder ins Haus, das Fernglas geholt. Nach ein bischen Gesuche konnte ich plötzlich einen kleinen Pulk ungeordnet fliegender Kraniche erkennen. Ungeordnet? Warum nicht in der üblichen schönen Formation? Schnell entdeckte ich noch mehr Vögel. hatte sie irgendetwas durcheinander gebracht? Im Flug gestört? Schnell lief ich noch einmal ins Haus und holte meine Kamera.

Kraniche im Pulk

(Kraniche im Pulk, 17.02.2009, 13:31 MEZ, Canon EOS350D, Sigma APO Zoom-Tele 70-300mm, f/14, 100mm, 1/1000 sec, ISO400)

 

Vielleicht hatten die Vögel weiter außerhalb unseres Ortes auf den Feldern (circa 2 Kilometer entfernt) Rast gemacht? Jetzt schienen sie sich doch in immer größere Höhen zu schrauben. Dabei bewegten sie sich langsam von südöstlicher in mehr südlichere Blickrichtung. Leider kamen sie dadurch der Sonne immer näher, so dass ich sie ohne Blendung kaum mehr beobachten konnte. Zu hören war der Schwarm natürlich immer noch.

Doch langsam bildete sich die bekannte Keilformation heraus und sie kamen mir wieder etwas näher. Auf diesem Foto habe ich fast 150 Tiere gezählt:.

150 Kraniche im Formationsflug

(150 Kraniche Im Formationsflug, F/8, 92mm, 1/400 sec, ISO 100)

Und dann gelang mir noch ein weiterer Schnappschuss. Auf dem folgenden Bild erkennt man zusätzlich noch einen "Zirkumzenitalbogen". Dieser entsteht durch horizontal schwebende Eisplättchen. Mehr zur Entstehung findet man unter http://www.meteoros.de/arten/ee11.htm.

 

Kraniche mit Zirkumzenitalbogen

(70 mm, f/8, 1/320 Sekunden, ISO-100 - die Gradationskurze wurde etwas mit Photoshop abgesenkt, um die "Regenbogenfarben" besser am Bildschirm sichtbar zu machen))

Treffend dort in der Beschreibung die Sätze: "Leider ist der Zirkumzenitalbogen kaum jemandem bekannt, obwohl er fast ebenso häufig wie der Regenbogen auftritt. Der Hauptgrund dafür liegt wohl darin, daß man fast senkrecht nach oben schauen muß, um ihn zu sehen." Auch ich hatte zunächst ja nur nach den Vögeln Ausschau gehalten. Jetzt flogen die Kraniche fast über mein haus hinweg und ich musste den Kopf tief in den Nacken legen, um nach oben zu schauen. So bereiteten die "Vögel des Glücks" mir zusätzlich auch noch die Freude an diesem glitzernden "Regenbogen" :-)

Kraniche im Flug

(100 mm, f/8, 1/320 Sekunden, ISO-100)

Hinterm Haus schien die Kraniche dann noch einmal irgend etwas zu stören. Oder wollten sie für mich noch eine kleine Extra-Runde einlegen? Jedenfalls drehten sie plötzlich noch einmal und ich konnte dieses letzte Foto machen. Das obige Bild stellt einen 1:1 Ausschnitt aus dem natürlich noch größeren Original dar. Der Zirkumzenitalbogen war im übrigen auch recht schnell wieder verblasst.

 

Danach machten sie sich jedoch endgültig auf in Richtung Nordosten.

 

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